Rifugio A.N.A. Montemaggiore und das Valle di Musi
Das Val Resia im Norden, das Val Torre im Süden...
Valle di Musi - ore po Lerji
Die Bergtouren Gebiete Ricovero Rifugio A.N.A. Montemaggiore
Geographische Umschreibung
Zwischen dem Val Resia im Norden, dem Val Torre im Süden, dem Fiume Tagliamento im Westen und der Soca, Isonzo im Osten liegen die teils wilden, raue Gebirgszüge Monte Plauris, Cime del Monte Musi, dem Monte Chiampon und der Gran Monte. Zentraler Talort ist das Bergdorf Musi, 627 m, und an der Südseite Monteaperta, 614 m.
Folgende Wasser führende Täler befinden sich in dieser Region
Als ein Haupttal wäre der Torrente Torre mit der Sorgente del Torre, 2 Kilometer südlich von Musi. In Richtung Passo di Tanamea, 851 m, der meist ausgetrocknete Torrente Mea. Nördlich der Torrente Uccea mit dem Rio Bianco, noch weiter östlich der Isonzo, die Soca, slowenisch. Die Fontane Vodizza liefert das Quellwasser für den Vodica Wildbach und weit westlich wäre noch der Torrente Venzonassa zu erwähnen.
Ein kleiner Straßenpass, die Sella Carnizza, Karnica, 1086 m, führt von Italien nach Slowenien herüber, soweit dieser Pass nicht durch Abrutschungen und anderen Witterungseinflüssen nicht wieder mal gesperrt ist. Bei der Passhöhe befindet sich die Baita al Taj, 1080 m, im Sommer bewirtschaftet und auch mit wenigen Übernachtungsmöglichkeiten.
Wichtigste Berghütte ist das Ricovero Rifugio A.N.A. Montemaggiore auf 1468 m Höhe gelegen. Dieses sehr große Steinhaus wird im Sommer bewartet, in der übrigen Zeit steht ein kleinerer Teil dann als Selbstversorger Hütte zur Verfügung. Dieser Stützpunkt ist auch wichtig für den Via Alpina und dem Sentiero Italia Fernwanderpfad, welcher hier vorbei führt.
Dazu kommen das Bivacco D. Brollo, 1621 m und das Ricovero Casera Nischiuarch, 1207 m, am gegenüber liegenden Gebirgszug, dem Cime Musi. Die meisten Bergpfade sind raue Sentieri oder ausgesetzte Bergkamm Steige.
Zum Ricovero Rifugio A.N.A. Montemaggiore
Kürzester Zugang ist vom Passo di Tanamea weg. Der Bergpfad CAI 711 führt ausgeschildert und gut markiert problemlos in 1:45 Stunden zur großen Berghütte. Der ausgeschilderte Sentiero Italia ist 30 Minuten länger, dafür aussichtsreicher mit hübschen Panoramen.
Aus dem südlicheren Talgegenden kann man gleich auf drei verschiedenen Bergpfaden zum Rifugio Montemaggiore gelangen. Kurz und knackig auf dem CAI 712 von Cornappo aus. Mit 11oo Hm. und 2:45 Stunden recht steil und im oberen Teil von der Sonne verwöhnt.
Der CAI 711 ab Monteaperta ist Wege mäßig deutlich länger, eher ein Maultierpfad, dafür bei weitem nicht so steil, wie die anderen Zugänge zum Rifugio Montemaggiore. Auch hier sind 1100 Höhenmeter zum überwinden, bei 3:30 Stunden.
Von Montemaggiore führt der Sentiero Italia, die Via Alpina von Süden hoch zur Berghütte. Als CAI 742 markiert wird auch die aussichtsreiche Punta di Montemaggiore, 1613 m, mit Überschritten. Hier sind es 1000 Hm. und 3:30 Stunden bis zum Berghaus.
Wanderungen, Bergsteige und Gipfeltouren
Die Gran Monte Gebirgskamm Überschreitung
Diese großartige, aussichtsreiche Kammüberschreitung kann ich nur jedem Bergwanderer empfehlen. Technisch betrachtet und bei gutem Wetter problemlos, bedarf es nur Trittsicherheit und gute Kondition. Ob nun von West nach Ost oder umgekehrt, ist im Grunde egal. Eher ist es eine Frage, wie komme ich nach der Überschreitung wieder zurück zu meinen Ausgangspunkt?
Ich habe diese Bergtour 2022 ab dem Passo di Tanamea begonnen.
Hier meine Touren Beschreibung
Von der Passhöhe zuerst knapp einen Kilometer in östlicher Straßenwanderung bergab. Hier ein Wegweiser nach rechts in den Wald, CAI 712. Vorher unbedingt genug Trinkwasser an einer Quelle wenig unterhalb der Straße nahe dem Wildbach aufnehmen, 4 Liter!
Nun geht es sehr abwechslungsreich mit vielen Windungen, Kehren und auch mal sehr schmalen Bergsteigen meist im unberührten Bergwald hoch. Ihr kommt an der Ruine der Casera Starmaz vorbei und man muss auch eine breitere Schlucht steil aufsteigen. Obwohl der Bergsteig markiert ist, sollte man aufmerksam bleiben, es gibt einige Verlaufer auf diesem Wegabschnitt. Unterhalb vom Monte Brieschi verlässt man den Bergwald und kommt ins offene Gelände. 20 Minuten später steht Ihr auf der aussichtsreichen Kammhöhe. Bis hierher ab dem Straßenpass knapp 3 Stunden.
Nun geht es weiter in östlicher Richtung immer auf der Kammhöhe entlang. Mehrere Erhebungen werden im dauernden Auf und Ab überschritten und nach weiteren 2 Stunden erreicht man das Bivacco Muzcu, 1580 m, auf der slowenischen Bergkammhöhe. Dort kein frisches Trinkwasser. Wer möchte, kann weiterhin recht problemlos die Kammhöhe bis zum Stol, 1673 begehen. Hier ist der slowenische Abflugplatz für allerlei Arten von Fluggleitern.
Nun zurück in westlicher Richtung. Nach dem Überschreiten der Punta di Montemaggiore hat man die Wahl, weiter am Gebirgskamm entlang oder zum Rifugio A.N.A. Montemaggiore abzusteigen und dort zu Übernachten.
Der hier gut markierte Bergkammpfad geht problemlos weiter und man erreicht den Monte Briniza, 1636 m. Weiter geht die Tour zum Monte Testa Grande, 1565 m. Ab hier erfolgt der lange nordseitige Abstieg ins Tal auf dem CAI 710 Bergsteig. Bei knapp der Höhe 900 m kommt Ihr auf einen Forstweg. Links hinunter kommt man nach einer Stunde zum Albergo Sorgenti, Val Torre und rechts hinunter zur Straße, welche zum Passo di Tanamea zurück führt. Damit ist diese zweitägige herrliche Bergfahrt geschafft.
Vom Valle di Musi in das Val Rio Uccea
Der Bergsteig CAI 737 führt steil hoch über diesen Gebirgskamm und jenseits hinunter.
1250 Höhenmeter hoch und 800 Hm. wieder bergab, etwa 6 bis 7 Stunden auf sehr anspruchsvollen Pfaden.
Gestartet wird am Besten am Albergo Sorgenti, da hier sehr gut geparkt werden könnte. Nun 2 Kilometer auf der Straße in Richtung Tanamea Pass, bis nach links ein Forstweg abzweigt. Auf diesem nur kurz bleibend entlang bis nach rechts ein markierter Weg weiterführt. Diesen nun mäßig steil bergan. Bei der Höhe 776 m zweigt der CAI 737 Bergsteig in nördlicher Richtung ab und führt ordentlich markiert und ausgeschildert in Richtung des Bivacco D. Brollo hoch.
Zuerst recht steil durch dichten Bergwald, gefolgt von einer ebenen Querung in das Innere einer Talschlucht. Hier letztmals frisches Trinkwasser auf dieser Überschreitung auffindbar. Nun wird es richtig steil und auch anstrengend. Teilweise auch etwas ausgesetzt erreicht Ihr bei der Höhe 1621 m die Biwakschachtel Brollo.
Der weitere sehr steile und ausgesetzte Steig führt meist direkt über einen Bergkamm in Gratnähe hoch. Mit Hilfe von Stahlseilen werden die schwierigsten Stellen sicher überwunden. Ihr erreicht nun den langen, zerklüfteten Gebirgskamm der Cime del Monte Musi, welcher grob betrachtet von West nach Ost leitet.
Östlich unterhalb vom Monte Vilki Rop, 1869 m, führt der markierte Steig vorbei. Wer den Gipfel Besteigen möchte, biegt rechtzeitig nach links den roten Farbflecken folgend ab und steht 25 Minuten später auf dem höchsten Gipfel dieser Gebirgsgruppe mit einem tollen Panorama.
Der weitere Bergsteig hinunter zur Sella Carnizza ist deutlich leichter und bei Weitem nicht mehr so ausgesetzt und steil. Bei der Hälfte vom Abstieg kann man sich auch mal an einer längeren fast ebenen Querung im Wald Beine technisch etwas erholen, bis man sich ein kühles Bier in der Baita al Taj sich gönnen kann.
Als Rückweg bietet sich der Wanderweg CAI 727, Via Alpina und Sentiero Italia an. Weitere vier Stunden.
Der Monte Chiadin, 1818 m
Auch diese Bergtour ist recht anstrengend und auch anspruchsvoll, aber doch etwas einfacher, als meine oben beschriebene Bergtour. Mit 1200 Hm. und 3:30 bis 4 Stunden bis zum Gipfel ab Musi eine herrliche Bergfahrt.
Am Nordende des Bergdorfes Musi beginnt mit CAI 740 Pfad der gut markierte Aufstieg meist im dichten Bergwald. Nach den ersten 100 Hm. kommt Ihr zum letzten frischen Trinkwasser dieser Bergtour. Danach geht es fast ohne jegliche Unterbrechung gleichmäßig steil bergan, bis Ihr auf Höhe 1740 m den Gebirgskamm Cime Musi erreicht habt.
Hier nun nicht jenseits bergab laufen, sondern nach links, Westen in Richtung Monte Chiadin, eine halbe Stunde später steht Ihr auf diesem aussichtsreichen Gipfel der Valle Muse Berge.
Für den Abstieg habt ihr zwei Möglichkeiten. Entweder auf gleichem Wege retour oder nach Norden hinunter in Richtung La Forchia, CAI 740 und CAI 703 zum Ricovero Casera Rionero, 865 m.
Die Gebirgskammtour der Cime del Monte Musi
Wer diese einmalige Bergtour unternehmen möchte, sollte gute Nerven, sehr gute Kondition und auch ordentliche Kletterfähigkeiten, Orientierungssinn, ausreichend Trinkwasser und mindestens ein 30 Meter Halbseil, wenige Schlingen, Klettergurt und ein paar Karabiner dabei haben, plus bestes Wetter und die Möglichkeit, zur Not auch dort oben eine Nacht verbringen zu können.
Meine ausführliche Beschreibung beginnt beim Ricovero Casera Rionero
Zuerst auf dem CAI 703 Bergpfad hoch zur La Forchia Scharte auf 1190 m in knapp einer Stunde. Kurz vor dem Erreichen dieser Scharte zweigt der CAI 740 Bergsteig in südlicher Richtung ab und führt Euch durch den Bergwald in Richtung Monte Chiadin hoch. Die rechts führende Abzweigung 740a geht zur Westseite des Monte Chiadin in die Forcella Stiliza hinein und nun weiter auf dem Gebirgskamm zum Gipfel des Monte Chiadin, 1818 m.
Im Sommer 2022 waren diese Bergsteige vom CAI gesperrt worden, sollen auch nicht mehr gewartet werden, aber sind für gute Geher weiterhin begehbar.
Vom Gipfel in östlicher Richtung auf dem markierten Steig bergab und beim Eintreffen des CAI 740 von Süden geht das eigentliche Abenteuer los. Soweit es immer möglich ist, direkt auf dem Gebirgskamm bleiben. Dabei können mit Hilfe eines Seils die schwierigsten Felsen auch abgeseilt werden. Wenn Felsköpfe umgangen werden müssen, immer erst auf der Nordseite es probieren. Teilweise auch gutes Gehgelände mit Gras und ebenen Abschnitte.
Nach gut drei Stunden ab Beginn der Abenteuer Tour solltet Ihr den ersten Abschnitt bis zum Eintreffen des CAI 737 Bergsteiges erreicht haben. Hier habt Ihr auch die Möglichkeit abzubrechen, oder auch die Nacht im Bivacco D. Brollo zu verbringen, siehe obere Beschreibungen.
Der weitere Pfad
Ab dem Eintreffen CAI 737 eine gute halbe Stunde auf diesem in östliche Richtung entlang und dann Aufpassen, die Abzweigung nach rechts, wieder Berghoch, nicht zu verpassen. Auf der Höhe von 1855 m geht es fast eben weiter zu einer weiteren Erhebung, danach 100 Hm. steil hinunter und man erreicht ein markantes Felsenfenster. Nun wieder bergan, einen längeren Grat queren und letztlich auf nun einem markierten Bergsteig über zwei Erhebungen, danach 200 Hm. bergab in eine deutliche Scharte auf 1608 m.
Nun habt Ihr die Wahl, nach Norden oder nach Süden abzusteigen. In beiden Richtungen sind die Pfad problemlos, sehr gut markiert und ausgeschildert. So kann man auch noch recht spät am Tage absteigen, zur Not gegen Ende mit einer guten Taschenlampe. So ist es mir im August 2022 ergangen.
Die Valle di Uccea Gebirgskammtour
Diese dritte Kammtour ist sicherlich die Leichteste meiner hier beschrieben drei Kammtouren. Start wäre die Sella Carnizza mit der Baita al Taj auf 1080 m.
Der gut bezeichnete CAI 731 Bergpfad, auch als Via Alpina und Sentiero Italia beschrieben, führt von West nach Ost über einen sehr langen Gebirgskamm. Nach dem Überschreiten des Monte Banera, 1615 m, gibt es eine Möglichkeit, in einem Bivacco zu Nächtigen. Dafür muss ein 350 Höhenmeter Abstieg in Kauf genommen werden, um zur Casera Caal, 1208 m zu gelangen.
Der Bergpfad ist mit CAI 733 ausgeschildert und markiert. Frisches Trinkwasser nicht vorhanden. Wer mit einem Leichttrekkingzelt unterwegs ist, hat die beste Option zum Nächtigen und bleibt einfach oben am Gebirgskamm. Der bestens geeignete Platz dafür befindet sich im Nahbereich der Ruine der Casera Chila, 1348 m.
Hier noch ein Tipp:
Das Zelt aufstellen und mit leichten Gepäck die eine Stunde benötigte Umrundung des Monte Chila machen. Gut bezeichnet und ausgeschildert.
Auf unserer Gebirgskammtour erreichen wir nun den Monte Guarda, 1720 m. Hier nun zwei Möglichkeiten zum Weiterkommen: entweder auf dem CAI 741, Via Alpina absteigen um zur Malga Coot, 1190 m, einer gut bewirtete Casera zu gelangen oder auf dem CAI 731 weiter bis zum Bivacco Costantini auf 1690 m zu kommen. Beides wird im Kapitel Val Resia ausführlich von mir beschrieben.
Weitere Touren Möglichkeiten
Von Musi nach Venzone durch das Valle della Venzonassa. Herrliche einfache Wanderung durch ein Wasserreiches Wildbachtal, Hier ausführlich von mir Beschrieben.
Zum Monte Chiampon, 1709 m, über seinen nach Osten gerichteten Gebirgskamm.
Von Musi auf dem CAI 709 Bergpfad in einer Stunde zu den Wiesen von Tapou. Dann auf Weg CAI 708 zu der Quelle Fontanon Vodizza. Hier unbedingt reichlich frisches Trinkwasser für die Tour mitnehmen.
Der nun steilere Bergsteig CAI 729 und CAI 763 führt Euch hoch zum Gebirgskamm und dann aussichtsreich im dauernden Auf und Ab weiter in westlicher Richtung zum Monte Chiampon. Ordentlich markiert, teilweise auch ausgesetzt, gute Trittsicherheit und trockenes Wetter notwendig.
Dauer ab Musi: 5 Stunden und 1400 Höhenmeter inklusive der Gegenanstiege. Abstiege nach Norden und auch nach Süden möglich, ausführlich Hier Monte Chiampon im eigenen Kapitel beschrieben.
Geführte Touren Angebote
Wie hier alle auf dieser Webseite von mir beschriebene Bergtouren kann auch eine Tourenwoche Valle di Musi bei mir gebucht werden. Ab vier Tage bis zu einer Woche und ab drei Mitgeher werde ich ein Angebot gerne bereiten.
Für Jugendgruppen und Sportvereinen, auch für soziale Einrichtungen, habe ich ein besonders attraktives und finanziell preiswertes Angebot für das Valle di Musi. Mit eigenen Zelten unterwegs, herrliche Jugend geeignete Abenteuertouren, ab bereits 12 Jahren.
Standort wäre Musi, wo die Gemeinde eine geeignete Wiese im Sommer für Jugendliche zum Zelten zur Verfügung stellt. Weitere Informationen auf Anfrage per E-Mail an mich.
Geeignete Wanderkarten
TABACCO 1:25.000 - das Blatt 027 - Valle de Musi
Eine Übersichtskarte: TABACCO 1:150.000 Friuli,Venezia, Giulia.
Beide Karten sind im Friaul fast überall erhältlich, in Deutschland sicher im Landkartenhaus in Freiburg.
Stand dieser Beschreibung: Mitte Mai 2025 - Camillo Pötzsch
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Aktuell veröffentlicht am 15.Juli 2025