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Muntii Fagaras - das Fogarascher Gebirge

Auf der Via Carpatica über die Transsylvanischen Alpen


Auf der Via Carpatica unterwegs...

Die Muntii Fagarasului - das Fogarascher Gebirge

Auf der Via Carpatica über die Transsylvanischen Alpen

Die längste und höchste Bergkette der rumänischen Karpaten erhebt sich nur im nördlichen, nach Siebenbürgen hin gerichteten Seite als steile, mit vielen Schluchten und Zerklüftungen raue Bergkette. Nach Süden hin fallen diese Berge weniger spektakulär ab. Die Vergletscherung der Eiszeit haben die durch tektonisches Wirken entstandenen Berge geschliffen und geformt. Mehr als 50 Gletscherseen sind Zeugnisse aus dieser Zeit, wovon der Lago Bälea der Größte, der Lago Podragu der Tiefste und der Lago Mioarelor der Höchstgelegene in den Fogarascher Alpen ist.

Acht Gipfel erreichen eine Höhe von mehr als 2000 m. Der Muntii Moldoveanu ist mit 2544 m der Höchste, der Muntii Negoiu mit 2535 m der Zweithöchste dieser Bergkette.

Auf der Via Carpatica wird der gesamte Gebirgskamm des Fagaras von Ost nach West überschritten, ausgehend von der Stadt Zärnesti bis zum Tal der Olt. Die bergsteigerischen Anforderungen dürfen nicht unterschätzt werden. Die Bergpfade sind rau und grob felsig und man ist fast fünf Tage auf Höhen um 2000m unterwegs. Auch das Wetter muss stimmen. Bei Schlechtwetter mit Gewitter, was hier dann immer stattfindet, sowie tiefe Wolken und Nebel, kommt man auf dem Fagaras sehr schnell in Bedrängnis. Vergleichbar wären die Rodnaer Berge der Karpaten, wobei dort alles kleinräumiger ist.

 Alle meine Beschreibungen zum Fogarascher Gebirge gehen von West nach Ost. Als Wanderkarte habe ich die Dimap Erfatur, 1:60.000, das Blatt 13, Muntii Fagarasului, zur Verfügung gehabt.



Übernachtungen und freies Zelten
Eines gleich vorweg: dieses Gebirge wird vielfach besucht, die Hütten sind im Sommer bei gutem Wetter sehr schnell überfüllt, die Preise sind entsprechend und der Standard der Hütten sehr unterschiedlich. Auch wenn es 2 Kilo mehr Gewicht ist, kann ich nur dringend empfehlen, ein kleines Leichttrekkingzelt mit zu nehmen. Trinkwasser ist nicht das große Problem, zur Not aber sollte man es hier oben abkochen, wenn es aus einem der viele Seen entnommen wurde.

Liste, der zur Verfügung stehenden Berghütten
Die Cabana Barcaciu, 1550 m, Nordseitig vom Hauptkamm gelegen.
Das Biwak Saua Scarii, 2090 m, knapp unterhalb der Forcella Scarii am Hauptkamm.
Die Cabana Negoiu auf 1546 m, tief unten an der Nordseite.
Rifugio Caltun, 2130 m, eine kleine Selbstversorger Hütte direkt oben am Gebirgskamm.

Die Alpin Straße zwischen Cartisoara im Norden und dem Lacul Vidraru See im Süden, die "Transfägärasan"  trennt markant den Gebirgskamm der Fogarascher Alpen in West und Ost.

Die Cabana Paltinu, 2034 m in unmittelbarer Nähe des Lacul Balea See, Nordseitig vom Gebirgskamm stehend.
Die Pension, Hotel Lago Balea mit 2032 m direkt am Gebirgssee.
Die Cabana Cascata Balea tief unten nordseitig auf 1234 m Höhe.
Die Cabana Lago Paraul Capreri, 1520 m, Südseitig.
Das Rifugio Fereastra auf südseitig 1980 m.
Die Cabana Turnuri auf 1520 m.
Die Cabana Podragu nahe dem Hauptkamm auf 2136 m.
Das Rifugio Portita Vistei am Hauptkamm auf 2290 m.
Die Cabana Valea Sambetei, 1401 m.
Das Rifugio Curmatura Zarnei auf 1900 m Höhe.
Das Rifugio Urlea tief unterhalb vom Kamm an der Nordseite auf 1536 m.
Die Baita Ludisor, Nordseitig, 1608 m.
Das Rifugio Casera Berevoescu am Hauptkamm, 2215 m.
Die Cabana Plaiul Foii, 715 m, im Valea Barsa Grosetului stehend.
Die Casera Rolly, 700 m, als letzte Hütte vor der Stadt Zärnesti.

Westlicher Ausgangsort
Von Sibiu über Talmaciu nach Turnu Rosu an der Olt. An der östlichen Uferseite auf einem Fahrweg parallel der Olt und einer Bahnlinie in südlichere Richtung in das Tal des Olt Wildflusses. Nach knapp 3 Kilometer ab dem Ortsende Turnu Rosu zweigt linkshaltend ein rotweiß markierter steiler Bergpfad ausgeschildert zum Dealul Plaietu Berghoch ab.

 Dies ist der Einstieg der fünftägigen Gesamtüberschreitung der Fogarascher Alpen. Umgekehrt endet hier die Überschreitung auf der Via Carpatica des Fagaras.
Achtung: nicht den daneben verlaufenden Forstweg in östlicher Richtung ins Tal benützen.



Meine Touren Beschreibungen

Erstes Ziel der Monte Tatarul, 1890 m. 6 Stunden und 1580 Höhenmeter, gleich ein Hammer. Unbedingt genug Trinkwasser vom Tal her mitbringen. 

Knapp hinter dem Gipfel könnte an der Sella Cumpanita, 1807 m, frei gezeltet werden, da hier südlich unterhalb eine Quelle vorhanden ist. Eine Stunde westlich von hier wäre nordseitig auch eine Quelle, die La Apa Fedelesului, etwa 1760 m hoch vor findbar.

Zweites Ziel ist das Biwak Saua Scarii, 2090 m, knapp unterhalb der Forcella Scarii. Herrliche aussichtsreiche Kammwanderung, bei gutem Wetter problemlos. Mehrere Erhebungen und Scharten werden meist überschritten. Am kleinen Lago Avrig, 2007 m, Wasser, welches aber abgekocht werden sollte und eine weitere frei Zeltmöglichkeit auf dieser Tour. Besonders zu empfehlen, wenn viele Bergwanderer unterwegs wären. Dauer etwa 4 Stunden.

Drittes Ziel ist die Überschreitung vom Varf Negoiu, 2535 m, und der Abstieg zur großen Pass Straße. 680 Höhenmeter und 5 Stunden. Gute Trittsicherheit und bestes Wetter ist notwendig.
Der Bergsteig ist ziemlich rau und felsig. Der Serbota Gipfel, 2331 m, wird direkt überschritten. Nach dem Erreichen der Forcella Cleopatrei Scharte geht es direkt steil Berghoch zum Negoiu Gipfel mit seiner umfassenden Umschau. 

Südöstlich danach bergab in die nächste Scharte und zum Caltun See. Kurz dahinter befindet sich das Rifugio Caltun, 2130 m, eine kleine Selbstversorger Hütte. Hier in der Umgebung könnte aber auch wieder frei gezeltet werden. Der weitere Bergpfad bis zum Straßenpass hinunter ist wieder deutlich einfacher zu begehen.

Nächstes Ziel ist der Moldoveanu. Gut ausgeschildert und markiert wird dieser Abschnitt zum Höchsten Gipfel Rumäniens vielfach begangen. Trittsicherheit ist auch da aber notwendig. 

Etwas erschreckend ist bei schönstem Wetter der Umstand, wie viele sich auf den Weg dorthin begeben und teilweise mit einer Ausrüstung, welche selbst am Westweg vom Schwarzwald als dürftig zu bezeichnen wäre. Fehlte eigentlich nur die Stöckelschuhe. 

Östlich unterhalb  vom Moldoveanu steht das Rifugio Portita Vistei am Hauptkamm auf 2290 m. Mit 6 Stunden muss gerechnet werden und in der Summe über 800 Höhenmeter.



Der nächster Abschnitt führt Euch immer weiter nach Osten zum Lodisoru Gipfel, 2302 m. Der Bergpfad wird immer lieblicher und die Gipfel runder. Nach weiteren 6 Stunden seit Ihr dort. 15 Minuten östlich vom Gipfel gibt es eine bedeutende Wegteilung. An der Sella Curmatura Ludisor besteht eine herrliche Möglichkeit, statt weiter nach Osten in Richtung Zärnesti zu wandern, in Richtung Süden einzuschwenken und zu den Muntii Iezer Papusa zu gelangen. 

Deutlich weniger überlaufen, dazu einige herrliche Gipfel jenseits der 2300 m Marke. Einzig genug an Lebensmittel solltet Ihr dabei haben, da nur eine bewirtete Berghütte, die Cabana Voina, 1020 m, dazu sehr weit südöstlich unten in Talnähe vorhanden ist. Dieses Bergmassiv ist ein Gebiet für den erfahrenen Bergwanderer, welcher nicht auf eine touristische Infrastruktur angewiesen ist.

Meine kurze Routen Beschreibung
Eine rotweiße Dreiecks Markierung führt auf einen hübschen Gebirgskamm in südlicher Richtung zum Varf Rosu Gipfel, 2469 m. Etwa 4 Stunden. Die einzige Hütte zum Übernachten steht südöstlich unterhalb vom Varf Iezerul Mare, das Bivacco Refugiul Iezer an einem kleinen Restsee. Weiteres Wasser findet man in der Regel nördlich vom Varf Rosu am Lacul  Bociaasu See.

Um nun in Richtung der Cabana Plaiul Foii, 715 m, im Valea Barsa Grosetului zu gelangen, habt Ihr wiederum zwei Möglichkeiten: Entweder über den Muntele Vacarea Gebirgskamm und zur Cabana Voina hinunter oder  nach Nordosten zum Varf Papusa Gipfel, 2391 m und weiter auf einem nun blau markierten Steig in nordöstlicher Richtung ins Tal.

Nun zurück zur Hauptroute

Der rotweiß markierte Kammpfad führt direkt in östlicher Richtung zur Cabana Plaiul Foii, 715 m, im Valea Barsa Grosetului hinunter. Knappe 3 Stunden werden dafür benötigt.

Noch ein Hinweis: Wenn diese Fogarascher Alpenüberquerung abgebrochen werden müsste, ist ein nordseitiger Abstieg empfehlenswert. Er ist deutlich kürzer und man erreicht so schneller die Zivilisation. Fast aus jeder Scharte kann auf einem markierten, bezeichneten Bergsteig abgestiegen werden.


Geführte Touren Angebote:
Wie hier alle auf dieser Webseite von mir beschriebene Bergtouren kann auch eine zweiwöchige Tourenwoche über die rumänischen Karpaten bei mir gebucht werden. Ab drei Mitgeher werde ich gerne ein Angebot erstellen. Einzige Bedingung ist aber die Bereitschaft, ein leichtes Zelt mit zu führen.

Für Jugendgruppen und Sportvereinen, auch für soziale Einrichtungen, habe ich ein besonders attraktives und finanziell preiswertes Angebot. Mit eigenen Zelten unterwegs, herrliche Jugend geeignete Abenteuertouren bereits ab 12 Jahren.

Die Anreise würde mit einem Fernbus nach Rumänien statt finden. Weitere Informationen auf Anfrage per E-Mail an mich.

Stand dieser Beschreibung: Sommer 2024 - Camillo Pötzsch

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Aktuell veröffentlicht am 5.August 2025