Muntii Rodnei - Rodnaer Berge
Auf der Via Carpatica über die Nördlichen Karpaten in Rumänien
Auf der Via Carpatica unterwegs...
Die Muntii Rodnei - das Rodnaer Gebirge
Geographische Umschreibung der Muntii Rodnei
Die Rodnaer Berge liegen südlich der Maramures in den nördlichen rumänischen Karpaten. Südlich der Stadt Borsa und östlich der Staats Straße 17c. Im Osten begrenzen die Pässe Prislop und Rotunda dieses Gebirge. Im Süden liegt die Namen gebende Stadt Rodna. Höchste Erhebung ist der Pietrosul mit 2302 m Höhe. Das Gebirge ist sehr Schneereich und im Winter streng kalt.
Touristische Erschließung und Naturschutz
In den Muntii Rodnei sind in etwa 20 Bergsteige erschlossen und markiert, teilweise wurden diese erst in den letzten Jahren wieder aufgenommen, markiert und gerichtet. Im Vergleich zu den Dolomiten wird die Farbe deutlich sparsamer verwendet und auch die Wegspuren sind kaum ausgeprägt, zurecht finden wird sich der Bergwanderer aber alle mal.
Der Nationalpark Muntii Rodnei im Rodnaer Gebirge wurde bereits 1932 eingerichtet. Mehrere Erweiterungen ergeben auf dem heutigen Stand eine Fläche von 46.000 Hektar. Im Jahre 1980 kam die Anerkennung der UNESCO für diese schützenswerte alpine Landschaft. Mit Hilfe der EU wurden weitere Projekte zum Naturschutz angegangen.
Leider sind fast alle Behörden korrupt und so kann es kaum noch jemanden wundern, wenn hier und da ganze Berghänge im Naturpark abgeholzt werden. Ein österreichisches Holz Unternehmen ist hier in den Nordkarpaten besonders aktiv unterwegs. Nicht nur wurden große Waldflächen aufgekauft und rigoros abgeholzt, nein, weder wurde wieder aufgeforstet noch etwas gegen die nun allzeit beginnende Erosion etwas unternommen. Raubtier Kapitalismus pur !
Übernachtungen und freies Zelten
In der Hochregion der Rodnaer Berge gibt es keine bewirteten Berghütten und Cabana. Dafür mehrere ausgewiesene Zeltplätze zum freien Zelten. Hier muss man sich aber im Voraus bei der Naturpark Verwaltung anmelden und einen kleinen Betrag dafür bezahlen. Wildes Zelten außerhalb der bezeichneten Flächen kann recht teuer werden, gilt besonders für ausländische Bergtouristen.
Last Euch nicht von den einheimischen Bergwanderern verleiten, irgendwo einfach wild im Gebiet zu Zelten. Trinkwasser kann man immer wieder auffinden, allerdings sollte man dieses aus den wenigen Gebirgsseen abkochen und eventuell auch filtern. Die Quellen sind aber sauber und sehr rein hier im Gebirge der Rodnaer Alpen.
Ausgewiesene Zeltplätze in den Muntii Rodnei
Von West nach Ost am Nordkarpaten Höhenweg
Am Pasul Setref, 818 m, an der Westseite des Rodnaer Gebirge.
La Jgheaburi um 1400 m Höhe an einem Bergkamm gelegen.
Am Lacul Albastru Izei, Bergsee um 1020 m Höhe.
An der Passhöhe Obcina Pietrii, 1196 m.
Am Lacul Rebra Gebirgssee auf 1930 m Höhe.
An der großen Wetterstation nahe dem Lacul Iezer Gebirgssee auf 1760 m.
Der Zeltplatz Puzdrele, 1540 m, an der Nordseite der Muntii Rodnei.
Nördlich des Varf Repede nahe 1920 m.
Camping Valea Blaznei, 1370 m, an der Ostseite der Rodnaer Bergwelten.
Westlich vom Monte Cailor auf 1870 m.
Am Lago Lala Mica, 1920 m hoch oben im Gebirge.
Zavoaiele Borcutului, an der Westseite auf 930 m.
Liste, der zur Verfügung stehenden Berghütten
Cabana Valea Vinului, 700 m, tief unten an der Südseite der Rodnaer Berge.
Cabul Benesului auf 1495 m.
Rifugio Salvamont Curatel, 1510 m.
Cabana Rotunda, 1275 m, an der Ostseite nahe dem Pasul Rotunda.
Cabana Valea Secii, 630 m. tief und im Süden.
Cabana Farmecul Padurii, 612 m, Südseitig.
Rifugio Albastru al Izei, 1020 m.
Rifugio Puzdrele, Nordseitig auf 1540 m.
Cabana Alpina am Pasul Prislop auf 1416 m, gelegen.
Rifugio Prislop, Passhöhe auf 1410 m.
Cabana V10 Alpina Blazna auf 1380 m.
Cabana Vio, 1150 m, am Südrand der Muntii Rodnei.
Die Via Carpatica Etappen der Muntii Rodnei - über das Rodnaer Gebirge
Vom Pasul Prislop nach Rodna. Der erste großartige Höhepunkt der Via Carpatica durch Rumänien. Zuerst in südwestlicher Richtung leicht bergan zum Stiol Sattel, 1572 m. Hier besuchen wir den höchsten Wasserfall in den rumänischen Karpaten, den ausgeschilderten Cascata Cailor. Anschließend weiter südlich zum Saua Gargalau Sattel, 1907 m. Nun westlich zum herrlich gelegenen Zeltplatz am Muntii Cailor, 1922 m und dem kleinen Bergsee Lago Cailor. Danach hinüber zum Saua Laptelui Pass, 1953 m, und nördlich hinunter zum Rifugio Puzdrele mit Campingplatz auf 1540 m. Danach wieder bergan über den Monte Cailor zum Bergsattel.
Nun südöstlich, rote Markierung, zum Gipfel des Monte Gargalau, 2159 m. Nun folgt die großartige Kammtour über viele weitere Gipfel bis zum Monte Ineu, 2279 m. Östlich unterhalb ein Zeltplatz, 1920 m, an einem kleinen Bergsee. Weiter südlich kommt das Berghaus Salvamont Curatel, 1510 m. Nächstes Ziel am blau markierten Pfad ist die Berghütte Capul Benesului.
Nun geht es problemlos immer weiter bergab nach Rodna, 525 m.
Als Wanderkarte habe ich hier die Dimap, Blatt 15, Muntii Rodnei, 1:50.000 benützt. Alle Bergpfade sind farblich markiert und teilweise auch ausgeschildert.
Weitere Hochtouren in den Muntii Rodnei
Eine Überschreitung des Hauptkammes vom Pasul Setref hinüber bis zur Cabana Rotunda auf dem Nordkarpaten Höhenweg, gleichzeitig auch Etappe der Europa Fernwanderweges 8.
Eine Bergtour zum Varf Pietrosul
Auf zum höchsten Gipfel des Rodnaer Gebirge, dem Varf Pietrosul mit 2302 m Höhe. Herrliche Gipfeltour mit fast 1700 Höhenmeter ab dem Talgrund und mit 8 -9 Stunden so ein richtiger Hammer. Großartig, allerdings nicht vor Anfang Juli zu begehen, nordseitiger Anstieg! Gut markierte und bezeichnete Bergpfade.
Meine Wegbeschreibung dafür:
Am östlichen Ortsende von Borsa führt ein blau markierter Weg in südlicher Richtung bergan. An einigen Häusern vorbei biegt der Bergpfad leicht rechts haltend ab, hier Wegweiser. Nun diesen Steig über Wiesen hoch zur Waldgrenze. Steiler werdend in vielen Kehren bergan, später auch recht mühsam hoch zur Wetterstation auf 1760 m Höhe. Bis hierher 2:30 bis 3 Stunden.
Am ausgewiesenem Zeltplatz vorbei zum Lacul Iezer Gebirgssee und steil über Geröll hinauf auf den Bergkamm. Nun rechts haltend meist am Kamm bleibend Berghoch zum Varf Pietrosul mit 2303 m Höhe. Grandiose Rundumsicht. Nahe dem Gipfel befindet sich eine Nothütte.
Der weitere Weg:
Man kann natürlich den gleichen Bergpfad wieder zurück ins Tal nehmen, aber ich empfehle einen anderen Pfad für den Abstieg. Zuerst kurz wieder auf dem Bergkamm zurück hinunter zu einer Wegteilung: nun weiter in südlicher Richtung zu einer Scharte und leicht östlich haltend hinunter zu drei kleinen Seen und einem hübschen Wasserfall.
An einer Sennerhütte vorbei und linkshaltend, Nordosten, einen schmalen Bergpfad entlang. Auf steilen Serpentinen hinunter zu einem Wildbach und diesen nun Wasser abwärts folgend entlang marschieren. An der Hütte Gura Noaselor vorbei, weiter gerade aus gehen, immer am Gebirgsbach bleibend entlang. Das Tal öffnet sich, der Pfad wird breiter, an mehreren Höfen und Häusern vorbei bis zur Einmündung der Hauptstraße nach Borsa. Links ab und in 25 Minuten seit Ihr wieder im Ortszentrum von Borsa. Geschafft !
Eine mehrtägige Etappe des Nordkarpaten Höhenweges vom Pasul Setref zur Cabana Rotunda.
Eine Kurzfassung dieser Tour:
Vom Pasul Setref auf einen rot markierten Bergpfad in östlicher Richtung am Zeltplatz vorbei und bergan zum Muncelul Raios, 1703 m und auf den in der Nähe gelegenen Zeltplatz zum Übernachten.
Weiter führt der Bergpfad zum Varf Bätrana Gipfel hoch und hinüber zum Lacul Rebra mit einer weiteren Zelten Möglichkeit. Immer weiter in östlicher Richtung gehend am aussichtsreichen Bergkamm. Hindernisse werden meist nördlich umgangen. Ihr erreicht den Monte Cailor auf 1922 m mit weiterem Zeltplatz. Nun südöstlich haltend hinüber zum Varf Ineu, 2279 m, und über den langen Ostkamm bergab hinunter zur Cabana Rotunda.
Eine Überschreitung des östlichen Gebirgskammes der Muntii Rodnei zwischen dem Talorten Sant oder Rodna zum Pasul Prislop. Eine Teilstrecke der Via Carpatica, allerdings in entgegen gesetzter Richtung.
Eine Kurzfassung der Tour:
Zuerst den Aufstieg in Richtung Norden zur Cabul Benesului, blau markierte Bergpfade und danach weiter zum Bergrettungshaus Curatel auf 1510 m Höhe. Am nächsten Tag Anstieg zum Varf Ineu, 2279 m , und nun nordwestlich den Gebirgskamm entlang zum Varf Omului, 2134 m, hier auf einen rot markierten Bergsteig. Über den Varf Gargalau geht der Steig nördlich hinunter nach Stiol und weiter zum Prislop Pass. Eine großzügige, aussichtsreiche 2 -3 Tage Bergtour für gute trittsichere Geher.
Die Cascata Cailor Wasserfall Tour
Der Cailor Wasserfall ist mit seiner Fallhöhe von knapp 100 m der höchste Wasserfall in Rumänien. Dem entsprechend auch vielfach besucht.
Ihr habt zwei Möglichkeiten diese Tour zu Starten. Entweder ab dem Prislop Pass oder ab der Statiunea Borsa, wobei ab Borsa ein gewisser Massen Tourismus stattfindet. Vom Prislop Pasul auf einer guten Forststraße ausgeschildert in südwestlicher Richtung zur Punta Stiol, 250 m Höher. Nun rechts haltend, nordwestlich hinüber zum Wasserlauf und Wasserfall des Cailor.
Ein rot markierter Pfad führt komplett hinunter bis zum Talausgang Statiunea Borsa. Wer nun nicht auf gleichem Wege zurück möchte läuft in Richtung Prislop Passe teilweise die Straße entlang. Bevor nun die Straßenkehren beginnen, kann man rechts haltend auf einem Bergsteig die vielen Kehren abkürzen und gelangt so recht zügig zur Passhöhe.
Der Prislop Pass - Hora de la Prislop
Bis zum Jahre 1964 fanden immer Mitte August am Prislop Pass, Hochzeits- und Mädchenmärkte hier oben statt. Mit viel Musik und Tanz wurden diese jungen Menschen zum sich hier kennen lernen zusammen gebracht. Was auch nicht die schlechteste Idee damals war, um einen Lebenspartner außerhalb seines Tales zu finden.
Heute geht es am Prislop Pass nur noch um Musik und Tanz, vor allem ums Feiern. Wer sich in der ersten oder auch zweiten Augustwoche auf die Berghänge nahe der Stadt Borsa aufmacht, sollte es sich vorab sehr gut überlegen, wie er dort hin kommt. zu Zeiten des Musikfestes sind alle Straßen komplett überfordert und verstopft. Selbst der gut gemeinte Ratschlag Fahrgemeinschaften zu Bilden, taugt recht wenig, Angesicht der Menschenmassen, welche hier hoch wollen.
Am Besten sind die Weitwanderer dran, welche über den Nordkarpaten Höhenweg sich zum Pasul Prislop aufmachen.
An sonnigen Tagen finden sich auch mal schon über 8000 Menschen hier ein, welche den verschiedensten Musikgruppen zu hören und feiern. Seit den 2010-er Jahren kommen auch Musikgruppen außerhalb von Rumänien zu diesem Festival. So aus Irland, Slowakei, Ungarn bis zu Musikern, welche sich vom weit entfernten Spanien auf dem Weg machten. Wer also Anfang August hier in den Bergen unterwegs ist, sollte sich unbedingt zum weiten August Wochenende am Prislop Pass einfinden. Der Eine oder die Andere könnte ihrem neuen Lebenspartner gar begegnen. Spaß und Freude ist allemal garantiert.
Meine Anmerkung:
Die Maramures und Muntii Rodnei liegen recht nahe der Ukrainischen Karpaten Grenze. Obwohl man hier wenig bis gar nichts vom russisch-ukrainischen Krieg spürt, sollte man die unmittelbare Grenzregion meiden. Das Problem sind die wehrpflichtigen Männer, welche unbedingt die Ukraine verlassen wollen. Die Grenzsoldaten der Ukraine gehen brutalst mit den Flüchtenden um, es wird auch scharf geschossen. Ich selbst habe sehr viel Verständnis für die flüchtenden Männer. Verheizt an der Front, Tot oder schwer behindert, für einen korrupten Staat sterben - nein Danke !
Wer sich eingehender mit der ganzen Misere mal beschäftigt und seit dem Maidan in Kiew 2014 nicht nur Mainstream Medien ließt und Tagesschau schaut, wird schnell fest stellen, dass es um Vieles geht, aber um nichts für das einfache Volk. Sehr viele Agrarflächen wurden mit Bestechung und Korruption an das Ausland bereits verkauft. Viele Waldflächen mit herrlich alten Baumbestand gehören ausländischen Investoren. Amerikanische Firmen wollen Bergbau und Seltene Erden, Erze abgreifen. Was hier die ärmliche Landbevölkerung mit ihrem Leben verteidigt, gehört ihnen nicht, auch nicht den Gemeinden und Regionen. Sie opfern sich für NICHTS !
Auch wieder so ein Beispiel, wie der Bürokratismus der Brüssler EU funktioniert.
Geführte Touren Angebote:
Wie hier alle auf dieser Webseite von mir beschriebene Bergtouren kann auch eine zweiwöchige Tourenwoche über die rumänischen Karpaten bei mir gebucht werden. Ab drei Mitgeher werde ich gerne ein Angebot erstellen. Einzige Bedingung ist aber die Bereitschaft, ein leichtes Zelt mit zu führen.
Für Jugendgruppen und Sportvereinen, auch für soziale Einrichtungen, habe ich ein besonders attraktives und finanziell preiswertes Angebot. Mit eigenen Zelten unterwegs, herrliche Jugend geeignete Abenteuertouren bereits ab 12 Jahren.
Eine Anreise würde mit Fernbussen nach Rumänien statt finden. Weitere Informationen auf Anfrage per E-Mail an mich.
Stand dieser Beschreibung: Sommer 2024 - Camillo Pötzsch
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Aktuell veröffentlicht am 9.August 2025